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(Seite zuletzt verändert am 4. Juli 2022)

(Texte und Bilder sind aus der alten GLP-Webseite in unseren neuen Online-Auftritt übernommen worden. Grund ist die anstehende Revision der Bau- und Zonenordnung der Gemeinde Hettlingen. Die GLP Hettlingen wird an dieser Revision mitarbeiten und dabei auch ihren Vorschlag zur gemeindeverträglichen Umnutzung des Bahnhofareals einbringen.)

 

Originalseite veröffentlicht 2015.

 

 

«Hallo, ich bin ein Bahnhof – und auch eine Chance»

 

Was für eine Überraschung! Die SBB wollen das Bahnhofareal in Hettlingen als langes, schmales Wohngebiet nutzen. Soll's ein «West End» mit attraktiven Wohnungen und Arbeitsplätzen geben? Oder eine Null-Acht-Fünfzehn-Überbauung, die für die Gemeinde zum Pendler-Ghetto wird? Damit frühzeitig Klarheit besteht, hat die GLP Hettlingen dem Gemeinderat im Herbst 2015 eine Anfrage nach Artikel 51 eingereicht.

 

> Zur GLP-Anfrage mit Download

> Zur Antwort des Gemeinderates mit Download

> Zum "Landbote"-Artikel

 

Bisher gehört das Bahnhofareal in Hettlingen baurechtlich zur sogenannten Reservezone. Das soll sich ändern. Das wünschen die SBB, und der Gemeinderat von Hettlingen unterstützt dieses Anliegen. So steht es kurz in der «Hettlinger Zytig» Nummer 9 vom 6. November 2015. Zwar werden noch keine Baumaschinen auffahren. Denn vorläufig geht es nur um Planerisches. Zuerst muss das SBB-Areal als Wohngebiet in den regionalen Siedlungsplan aufgenommen werden. Weiter ist auch der lokale Bau- und Zonenplan von Hettlingen anzupassen.

 

 

Die SBB müssen mit ihren Immobilien viel Geld verdienen. Das verlangt der aktuelle Leistungsauftrag des Bundesrates. So hat die Abteilung «SBB-Immobilen» jährlich 150 Millionen Franken (!) für den Unterhalt der Bahnanlagen abzuliefern. Vor diesem Hintergrund ist verständlich, warum die SBB mit ihren Bahnhöfen eine ehrgeizige Immobilien-Strategie verfolgen: So wollen sie bis 2025 in der ganzen Schweiz 3000 bis 4000 neue Wohnungen bauen.

 

Im günstigen Preissegment arbeiten die SBB teilweise mit Baugenossenschaften zusammen. Die lukrativen Projekte setzen die SBB lieber selber um – und bleiben dann auch Eigentümer. Für kleinere Bahnhofareale suchen die SBB gerne externe Landkäufer, die dann auf eigene Rechnung bauen.

 

Vorsicht und Umsicht sind nötig

Da heisst es für Hettlingen, mit Vorsicht und Umsicht ans Werk zu gehen. Wollen die SBB hier in Hettlingen ihr eigenes Projekt bauen und Eigentümer bleiben? Oder verkaufen die SBB das Areal weiter, sobald wir HettlingerInnen eine Wohnzone bewilligt haben? Mit der Umzonung entsteht auf einen Schlag ein Mehrwert in mehrfacher Millionenhöhe, den sich die SBB einstreichen könnten.

 

Bisher ist immer von einer reinen Wohnzone die Rede. Warum nur Wohnungen in einem Gebiet, das perfekt vom öffentlichen Verkehr erschlossen ist? Ein reines Wohngebiet erhöht die Gefahr, dass sich ein Pendler-Ghetto ohne Bezug zum Dorf entwickelt. Viel attraktiver wäre es doch, Wohnen auch mit Handel und Dienstleistungen zumischen. So käme Hettlingen zu mehr Firmen und Arbeitsplätzen. Am Bahnhof könnte dank einer gemischten Nutzung ein Trendquartier entstehen: ein eigenes, lebendiges Zentrum für den westlichen Dorfteil.

 

Obwohl noch viele Fragen offen sind, begrüsst die GLP Hettlingen die Anfrage der SBB. Doch muss die Gemeinde rasch ihre eigenen Interessen an dieser Umzonung formulieren und dann den SBB gegenüber klar vertreten. Das bedeutet, Vorteile und Risiken einer Überbauung erkennen und gegeneinander abwägen. Sonst besteht die Gefahr, dass diese Umzonung bloss einen risikoreichen Wachstumsschub auslöst. Er würde zwar den SBB einen hübschen Gewinn einbringen. Aber den Hettlinger Steuerhaushalt zusätzlich belasten und die Gemeinde zum ungewollten Ausbau der Infrastruktur zwingen.

 

Mit bestem Dank für Ihr Interesse

 

Konrad Wepfer

Leiter GLP Hettlingen

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